Marsden Hartley, Himmel, 1914-15, 120×120 cm, Öl/Lwd.
Marsden Hartleys „Himmel“, Anfang des ersten Weltkrieges in Berlin entstanden, erscheint, so schreibt das Nelson-Atkins-Museum-of-Art in Kansas City, Missouri, wie ein nächtliches Feuerwerk, das in Farbe auf Leinwand und über den Rahmen übertragen wird. Die überlappenden, abstrakten, farbenfrohen Formen der Komposition sind in den Motiven und der Farbpalette des französischen Kubismus verwurzelt. Die konzentrischen Scheiben, die über das Gemälde schweben, könnten auf Hartleys Kenntnisse des indianischen Designs verweisen. Möglicherweise beziehen sie sich auch auf Kokarden, die die deutschen Militäruniformen schmückten, die Hartley zu Beginn des Ersten Weltkriegs sah, als er in Berlin lebte. Die deutschen Wörter Himmel und Hölle umrahmen zwei Formen, die an Zuckertüten erinnern, bunte Tüten voller Süßigkeiten, die deutschen Schulkindern geschenkt wurden. Das Bild hält so alle Ambivalenzen offen, über Verdammnis oder Erlösung ist nicht entschieden.